Objekt des Monats November 2023 - Spielkartenpresse

 

 

 

Objekt des Monats November – Spielkartenpresse

 

In diesem Monat stellen wir einen einfachen Holzkasten mit Deckel und seitlich ansetzender Holzschraube vor. Um was handelt es sich bei diesem recht unscheinbaren Objekt? Des Rätsels Lösung: es ist eine Spielkartenpresse.

Der rechteckige Kasten ist 10 cm hoch, 37 cm breit und hat eine Tiefe von 13,4 cm. Er ist komplett aus Buchenholz gefertigt. Die Ecken sind mit Holzzinken miteinander verbunden. Mit einem Haken, den man in eine Öse im Deckel einhängen kann, wird der Kasten vorn verschlossen. An der rechten Seite des Kastens ist ein Brett angebracht, in dessen Mitte eine runde Öffnung ist. Hier ist eine Holzschraube von 21 cm Länge in den Kasten eingedreht. Ein gedrechselter Griff komplettiert die Schraube. Innen im Kasten ist an den Längsseiten mittig eine Nut. Ein senkrecht stehendes Brettchen ist in diese Nut eingepasst. Mit der Holzschraube kann es im Kasten verschoben werden. Im Gegensatz zur heutigen Zeit, wo man Kartenspiele oft als Werbegeschenk kostenlos erhält, waren SpieIkarten im 19. Jahrhundert ziemlich teuer. Sie wurden deshalb sehr gepflegt. Nach Gebrauch wurden sie gereinigt und in eine Spielkartenpresse gesteckt, damit sie wieder glatt wurden. Bis zu fünfzehn Kartenspiele passten in eine Presse hinein. Es gab kunstvolle Ausführungen von Spielkartenpressen aus geschmiedetem Eisen, Messing oder Bronze. Einfache Exemplare aus Holz wurden vorwiegend in Wirtshäusern in der Zeit um 1900 benutzt. Dies ist auch bei unserer Presse der Fall. Sie stammt aus einer Gaststätte in Gescher und kam im Jahr 1977 in die Sammlung und wurde unter der Nummer HM-4187 inventarisiert.

Text und Bild:
Martina Volmer


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