Objekt des Monats Dezember 2021 - Puppenköpfe mit besonderer Geschichte



Inv.-Nr. HM-14-412

Puppenköpfe mit besonderer Geschichte

 

Bei dem Objekt des Monats handelt es sich um zwei Puppenköpfe aus Porzellan mit einer ganz besonderen, fast unglaublichen Geschichte. Die zwei identisch geformten Puppenköpfe sind aus hautfarbenem Biskuitporzellan. Eine feine Gussnaht deutet auf den Herstellungsprozess. Am Hals sind vier kleine Löcher zur Befestigung der Köpfe an einen Puppenkörper.  Die Köpfe haben ein modelliertes Gesicht mit vorgewölbter Stirn und tiefliegenden Augenhöhlen. Nase und Mund treten nur schwach hervor. Sie sind an einigen Stellen geschwärzt und weisen sehr feine Risse auf. Jeder Kopf ist 4,5 cm hoch, 2,7 cm breit und 3,7 cm tief und wiegt 20g. Es ist anzunehmen, dass die Köpfe einst bemalt waren. Ob es sich bei den Verfärbungen in den Augenhöhlen um Reste dieser Bemalung handelt, ist nicht mit Sicherheit festzustellen.

Vergleichbare Puppenköpfe werden auf die Zeit um 1900 bis 1930 datiert.

Das Spannende an diesen beiden Objekten ist ihre ergreifende Geschichte.

 

Im Jahr 2014 kam ein älteres Ehepaar aus Alstätte in das Museum und gab die beiden Köpfe für die Sammlung des Hauses ab. Sie erzählten zur Herkunft der Stücke ein an ein Wunder grenzendes Geschehen:Sie hatten diese Köpfe in ihrer Kaminasche gefunden! Man merkte bei ihrer Schilderung, dass das Ereignis sie wirklich sehr berührte.  Sie hatten ca. 150 Jahre alte Bäume gefällt, diese zersägt und mit einem Holzspalter maschinell zerkleinert. Dann hatten sie die Holzscheite gestapelt und schließlich im Kamin verbrannt. Erst beim Auskehren der Asche bemerkten sie diese beiden fast unversehrten Puppenköpfe aus Porzellan. Sie konnten sich dies nicht erklären, es grenzte für sie an ein Wunder. Wie kamen diese Köpfe in die Asche? Sie mussten im Holz gewesen sein, aber wie waren sie dahinein gekommen und wie hatten sie die ganze Prozedur der Holzbearbeitung fast unversehrt überstanden? Eine mögliche Erklärung ist dies: Die Köpfe wurden in der Vergangenheit in einer Baumöffnung versteckt. Im Laufe der Zeit überwallt ein Baum solche Öffnungen und die Höhlung wächst zu. Sie ist dann von außen kaum noch zu erkennen. Bemerkenswert ist es allerdings schon, dass beide Köpfe die Behandlung des Baumfällens, Sägens und Spaltens fast unbeschadet überstanden haben. Lediglich sehr feine Risse deuten die starke Beanspruchung an. Das Kaminfeuer hat ihnen etwas mehr zugesetzt. Die Porzellanoberfläche wurde durch Ruß geschwärzt.

Diese beiden Objekte sind materiell nichts Besonderes. Auch optisch machen sie nicht viel her, aber ihre Geschichte ist doch wunderbar und macht sie für die Sammlung interessant.

Text und Bilder:
Martina Volmer


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