Objekt des Monats September 2022 - Butterstempel



Inv.-Nr. HM-22-9

Passend zu unserer derzeitigen Sonderausstellung Butter + Brot = Butterbrot stellen wir in diesem Monat ein Paar Butterstempel als Objekt des Monats vor.

Butter hatte in früheren Zeiten einen sehr hohen Stellenwert. Im Gegensatz zur Margarine bezeichnete man sie auch in den 1960er Jahren noch als „gute Butter“.

In vielen Arbeitsschritten wurde Butter früher von den Bauersfrauen selbst hergestellt.

Zunächst wurden die Kühe gemolken, die Milch anschließend gesiebt und entrahmt. Der Rahm wurde in Rahmtöpfen aus Steinzeug gesammelt. Anschließend wurde der Rahm in Kirnen zur Butter gekirnt. Es gab Stoßkirnen, in denen der Rahm mit einem Stößel rauf und runter gestoßen wurde, Drehkirnen, die man mit Drehkurbeln bediente und aus denen schließlich die Waschmaschinen entwickelt wurden. Ja sogar von einem Hund auf einem Laufband angetriebene Hundekirnen wurden eingesetzt. Für kleinere Mengen gab es kleine Buttermaschinen, die mit einer Drehkurbel ein Schlagwerk in einem Glas antrieben, die sogenannten „Immerflott“-Buttermaschinen. Anschließend wurde die Butter mit speziellen Butterlöffeln in Buttermulden „gewaschen“, das heißt durch kneten wurde die restliche Molke herausgedrückt. Anschließend wurde die Butter zur Haltbarmachung gesalzen. Oft verkaufte man die selbstgemachte Butter beim Kaufmann oder tauschte diese gegen andere Lebensmittel. Es gab sogar den Brauch der Hochzeitsbutter als Geschenk der Nachbarn an das Brautpaar.

An Festtagen tischte man aber auch selbst die gute Butter auf. Hierzu gab es zum Servieren spezielle Butterteller z. B. aus Zinn oder später auch Porzellanbutterstülpen.

Für den Gebrauch am festlich gedeckten Tisch wurde aber auch die Butter selbst verziert. Hierzu verwendete man spezielle Butterspatel oder Butterformen aus Holz. Diese waren aus Lindenholz gefertigt und zeigten schöne geschnitzte Motive im Grund, die sich dann auf die Butter übertrugen. Die Formen wurden vor Gebrauch mit Wasser ausgespült, so kam die hineingepresste und nun verzierte Butter leichter wieder heraus.

Bei unserem Objekt des Monats handelt es sich um zwei gedrechselte Butterformen oder Butterstempel aus Lindenholz. Mit diesen Stempeln konnte man die Butter formen und leichter wieder aus der Form lösen. Kleinere Mengen Butter wurden in die gewässerte Form gedrückt und konnten mit dem beweglichen Stempelinnenteil wieder gut herausgedrückt werden. Dieser Innenteil war mit einem geschnitzten Motiv versehen, das sich schmückend auf das Butterstück übertrug und dieses dekorierte. In unserem Fall handelt es sich bei einem Stempel um eine Henne, bei dem anderen Stempel um eine Blume, mit denen man die Butter verziert. Solche Stempel sind auch heute noch manchmal auf Märkten zu kaufen. Auch unsere Exemplare sind neuwertig. Sie wurden um 1990 gefertigt und wurden nie benutzt. Anlässlich unserer Sonderausstellung wurden sie in diesem Jahr in die Sammlung des kult übernommen.

Text und Bild:
Martina Volmer


copro-porn.comscathunter.netfilthscat.comgirlshittingporn.com