Objekt des Monats September 2023 - Hutspanner

 

 

Unser Objekt des Monats gibt zunächst ein Rätsel auf, um was es sich handelt.

Zwei halbrunde Bögen von 5,7 cm Breite aus Weichholz sind zu einem Ring von 17 cm Durchmesser zusammengefügt. In der Mitte ist ein gedrechselter Holzgriff quer eingesetzt. Es liegt nahe, dass es sich um ein Arbeitsgerät oder Werkzeug handelt. Des Rätsels Lösung ist diese:

Bei dem Objekt, das in der heutigen Zeit mit Ausnahme von Modisten kaum noch jemand kennt, handelt es sich um einen verstellbaren Hutspanner. Im Gegensatz zur heutigen Zeit gehörten Hüte in der Vergangenheit zur Kleidung dazu. Ein Hut musste aber gut sitzen. Deshalb wurde er vom Modisten oder Putzmacher, wie ein Hutmacher früher hieß, für den Kunden passend gemacht. Man formte den Hut und passte die Größe mit einem Hutspanner an. Im Laufe der Zeit führten Luftfeuchtigkeit, Schweiß und Nässe wie Regen oder Schnee allerdings dazu, dass der Hut schrumpfte und enger wurde. Mit einem Hutspanner war es dann mit wenigen Handgriffen möglich, den Hut wieder für die jeweilige Kopfgröße passend zu machen. Mit dem verstellbaren Schraubengriff in der Mitte des Objektes kann man den runden Rahmen im Umfang verändern. War ein Hut zu klein geworden, so setzte man den Hutspanner also auf Höhe des Hutbandes in den angefeuchteten, so besser dehnbaren Hut ein und drehte am Griff um den Umfang des Ringes zu vergrößern. Der Hut wurde so in seinem Umfang etwas vergrößert und passte nun wieder.

Unser Objekt stammt aus dem niederländischen Achterhoek und kam 1991 in die Sammlung. Es wird in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts datiert. Auch heute ist diese Form von Hutspannern noch in Gebrauch und kann auch noch in dieser Form neu erworben werden. Die Spuren am Objekt zeigen, dass unser Hutspanner lange in Gebrauch war, denn Risse im Holz wurden mit Metallklammern repariert.

 

 

Text und Bild:
Martina Volmer


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