Kino im kult

Seit die Bilder vor mehr als 120 Jahren das Laufen lernten, hat der Film die Menschen begeistert wie kaum ein anderes Medium. Er ist aber nicht nur Unterhaltungsware, sondern auch eine eigene Kunstform und ein bedeutendes Kulturgut. Schon in den 1940er Jahren nannte der Filmtheoretiker Siegfried Kracauer Film einen "Spiegel der bestehenden Gesellschaft". Nirgendwo sonst können sich unbewusste Tendenzen, Trends und Zeitgefühl so gut verewigen wie in Filmen. Die Filmgeschichte ist also auch ein Ort, um die Vergangenheit und die Gegenwart neu zu betrachten.

Mit dem "Kino im kult" holen wir Filmgeschichte ins Westmünsterland und auf die große Leinwand! Alle Filme werden durch eine kurze filmwissenschaftliche Einführung begleitet, die spannende Hintergründe und einen anderen Blickwinkel auf die Filme bietet. In den Wintermonaten soll am jeweils zweiten Donnerstag jedes Monats ein Meisterwerk aus Filmgeschichte und Filmkultur präsentiert werden.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist kostenlos.

 

 


Programm Saison 2022/23



Bild Copyright: Saul Bass
Donnerstag, 12. Januar, 19:00 Uhr


Eins, zwei, drei

[OT: One, two, three]

US 1961; R: Billy Wilder; D: James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Liselotte Pulver

Laufzeit: 108 Minuten; FSK 6

 

 

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In der Hoffnung auf eine Beförderung plant der Direktor der Coca-Cola-Abteilung für West-Berlin, MacNamara, eine Expansion hinter den Eisernen Vorhang. Sein Chef in den Vereinigten Staaten will davon jedoch nichts hören und beauftragt ihn stattdessen, ein Auge auf seine Tochter zu haben, die Berlin besuchen wird. Als der wichtige Firmenboss jedoch einige Wochen später selber nach Berlin kommt, ist seine Tochter dem wenig engagierten Aufpasser entflohen und hat in Berlin heimlich geheiratet – ausgerechnet einen Kommunisten! Ein irres Katz-und-Maus-Spiel ist die Folge.

Der vor den Nationalsozialisten in die Vereinigten Staaten geflohene Billy Wilder setzt in diesem Film seiner alten Heimat Berlin ein Denkmal. Am Vorabend des Mauerbaus zeichnet er ein überdrehtes Bild der deutsch-deutschen Teilung und dem Kampf der Systeme zwischen Coca-Cola und Kaviar im geteilten Berlin.

Der Eintritt ist kostenlos.


Copyright: Warner Bros.
Donnerstag, 9. Februar, 19:00 Uhr


Jenseits von Eden

[OT: East of Eden]

US 1955; R: Elia Kazaan; D: James Dean, Julie Harris, Raymond Massey

Laufzeit: 115 Minuten; FSK 12

 

 

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Die Zwillingsbrüder Caleb und Aron konkurrieren um die Liebe ihres alleinerziehenden Vaters, die offensichtlich nicht gleich verteilt zu sein scheint. Im Schatten des Ersten Weltkriegs führt dieses Ringen zu schmerzlichen Verwicklungen.

Elia Kazans Verfilmung des Romans von John Steinbeck ist vor allem für eines bekannt: Er ist einer von nur drei Spielfilmen mit der Stilikone James Dean in der Hauptrolle, der 1955 (im Jahr der Filmveröffentlichung), im Alter von nur 24 Jahren bei einem Autounfall starb. Für seine Rolle in Jenseits von Eden wurde er postum für den Oscar nominiert.

Der Eintritt ist kostenlos.


Donnerstag, 9. März, 19:00 Uhr


Tausend Zeilen

DE 2022; R: Michael Herbig; D: Elyas M’Barek, Jonas Nay, Ibrahim Al-Khalil

Laufzeit: 93 Minuten; FSK 12

 

Anders als bei den anderen Veranstaltungen dieser Reihe, muss Einritt erhoben werden:
Ticket: 2,- Euro
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Der freie Journalist Juan Romero (M’Barek) bemerkt Unstimmigkeiten in den Artikeln des gefeierten Kollegen Lars Bogenius (Nay). Doch die Redaktionsleitung will von dem Verdacht nichts wissen, also forscht Romero auf eigene Faust nach. Als Mediensatire verfilmt Michael „Bully“ Herbig den Fall des Spiegel-Journalisten Claas Relotius, der mit gefälschten Artikeln 2018 einen Medienskandal auslöste. In Zeiten von „fake news“ bekommt die Frage nach journalistischer Glaubwürdigkeit eine besondere Brisanz.

Ticket: 2,- Euro
Online-Ticket hier