Objekt des Monats Dezember 2022 - Kannenpüppchen



Inv.-Nr. HM.22-49

Eine Besonderheit stellt das Objekt des Monats Dezember dar. Es handelt sich um ein Kannenpüppchen aus den 1950er Jahren. In dieser Zeit gab es eine Menge Dinge, die aus heutiger Zeit betrachtet, vielleicht unnötig waren wie z.B. Salzstangenhalter oder Taschentuchbehälter. Zu diesen Dingen könnte man auch unser Püppchen rechnen. Allerdings hatte es durchaus eine Funktion zu erfüllen: es sollte den Deckel auf der Kanne sichern und auch als Tropfenfänger dienen.

Es handelt sich um ein acht Zentimeter großes Püppchen aus Hartplastik. Die Marke „Edi Germany“ im Nacken verrät den Hersteller. Es wurde von der Firma Westdeutsche Puppen- und Steingutfabrik Erich Dittmann in Mehlem am Rhein hergestellt. Bis 1960 wurden hier Puppen aus Hartplastik gefertigt. Das Püppchen hat bewegliche Gliedmaßen und hellblau gemalte Augen. Die Frisur ist als Relief angedeutet. Das Besondere ist aber die nachträglich vom Besitzer handgefertigte Bekleidung. Die Puppe ist mit einem weiten und langen Glockenrock, der aus naturfarbener Wolle gehäkelt und einer großen spitzen Mütze angezogen. Aprikotfarbene Ränder verzieren die Handarbeit. Unten am Rock sind zwei Schlaufen und zwei lange Bänder angebracht. Diese können um den Griff und die Schnaupe der Kanne gezogen werden und den Deckel somit vor dem Herunterfallen sichern und ein Tropfen der Kanne verhindern. Mit den langen Bändern konnte das Püppchen zusätzlich noch an der Kanne festgebunden werden. Außer Kannenpüppchen gab es auch Eierpüppchen. Bei diesen waren unter dem Rock Taschen gehäkelt, in denen kleine Eier eingesteckt und so warmgehalten werden konnten. 

Bei unserem Kannenpüppchen handelt es sich um einen Neuzugang zur Sammlung. Es stammt aus einem Vredener Haushalt und die Vorbesitzerin kennt es noch aus ihrer Kindheit.

Text und Bild:
Martina Volmer


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