Objekt des Monats Juni 2024 – Bohnensämaschine „Atlas“
Nach den Eisheiligen Mitte Mai bis Ende Juni werden in unserer Region die Buschbohnen gesät. Man legt sie einzeln in Reihen oder als Horstsaat zu mehreren Samenkörnern in ein Loch. Hierzu diente auch unser Objekt des Monats – die Bohnensämaschine „Atlas“.
Das 85 cm hohe Gerät ist aus Holz gefertigt. Am unteren Ende ist eine keilförmige Spitze aus Metall, mit deren Hilfe man kleine Löcher in die Erde graben kann. Drückt man das Gerät nun mit dem oben angebrachten Handgriff etwas herunter, so öffnet ein Mechanismus mit einer Metallfeder eine Schublade des blau gestrichenen Saatgutbehälters und gibt eine bestimmte Menge an Saatkörnern, passend für eine Horstsaat frei. Die Maschine erleichtert somit das Säen von Bohnen sehr: das Bücken und Legen der abgezählten Bohnensamen in das Erdloch entfällt und wird einfach von der Maschine erledigt. Die Bohnensämaschine wird in die Zeit um 1930 datiert. Unterhalb des Griffes ist eine ovale Plakette mit der Aufschrift „Atlas“ angebracht. Unser Objekt stammt aus dem niederländischen Grenzgebiet des Achterhoek und kam 1988 in die Sammlung. Neben Bohnenpflanzhölzern, bei denen an einem Brett unten senkrechte Holzzapfen angebracht sind, die Löcher in die Erde bohren und auf dem Acker eingesetzten Sämaschinen stellt diese seltene Bohnensämaschine eine besondere Art eines Hilfsgeräts im Gartenbau dar.
Text und Bild:
Martina Volmer