Christoph Bäumer (künstlerischer Leiter, Regisseur und Schauspieler)

 

„Hoffnung und Freude macht mir die Kreativität der Szene im Umgang mit den
außergewöhnlichen Umständen.“

1. Wer sind Sie? In welcher Form sind Sie kulturell tätig?

Mein Name ist Christoph Bäumer und ich bin künstlerischer Leiter, Regisseur und Schauspieler des Kindertheaters Don Kidschotre aus Münster.


2. Was für Projekte, Veranstaltungen, Auftritte hatten Sie im Jahr 2020 eigentlich geplant?

Wir hatten viele Auftritte (duchschnittlich 120 pro Jahr) und ein regionales Münsterlandprojekt geplant.

3. Was machen Sie stattdessen? Haben Sie neue Wege durch die Corona-Pandemie eingeschlagen? Wie erreichen Sie die Menschen jetzt?

Wir haben unsere Theaterstücke renoviert und teils überarbeitet, ein neues Stück geschrieben, Open-Air-Vorstellungen auf Anfrage gespielt, in Eigenregie im Sommer Open-Air-Vorstellungen organisiert und konnten das regionale Münsterlandprojekt zu 70 Prozent durchführen.

4. Was bereitet Ihnen Sorgen?

Sorgen bereitet mir die Ausdünnung der freien Theaterszene, da sich einige Kolleginnen und Kollegen anderweitig orientiert haben. Ebenso die Randbereiche wie Technik und freie Veranstalter.

5. Was macht Ihnen Hoffnung? Welche Chancen sehen Sie vielleicht sogar für die Kultur?

Hoffnung und Freude macht mir die Kreativität der Szene im Umgang mit den außergewöhnlichen Umständen. Ebenso die verständnisvolle Haltung vieler Veranstalter, auch wenn die finanziellen Ausfälle nicht kompensiert wurden. Dennoch setzen wir darauf, dass die ausgefallenen Aufführungen nachgeholt werden beziehungsweise wir im neuen Spielplan dann wieder dabei sind.

6. Corona hinterlässt Spuren bei den Menschen. Was denken Sie: Wird sich Ihr Publikum verändern? Wenn ja, wie?

Ich hoffe nicht und kann das auch nicht abschätzen.

7. Warum ist Kultur (gerade in Zeiten von Corona) Ihrer Meinung nach wichtig? 

Kultur in seiner Vielfalt ist ein existentiell wichtiges Gut in unser aller Leben. Allein die Vorstellung ein Leben ohne Kultur, keine Musik, kein Theater, keine Museen, keine Kreativität, ist trostlos.

Foto: Ralf Emmerich

8. Wie hat die Pandemie die Kulturszene verändert? Wie wird sich die Kulturszene insgesamt durch die Corona-Pandemie dauerhaft verändern?

Wir haben in der Szene eine große Solidarität untereinander erfahren. Darüber hinaus ein großes Engagement diverser Personen aus Politik und Kulturverwaltung.

9. Was wünschen Sie sich für die Zukunft für die Kulturszene?

Kultur muss als systemrelevant anerkannt werden und nicht als freiwillige Leistung. Kultur ist kein reines  Freizeitvergnügen sondern in seiner ganzen Breite und Diversität essentiell für Menschen jeglichen Alters. Wir wünschen uns eine höhere Anerkennung der finanziellen und existentiellen Risiken der freien Kulturszene.

10. Was machen Sie als erstes, sobald die „Corona-Einschränkungen“ wieder aufgehoben sind?

Spielen, spielen, spielen!!!

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