Endrik Thier (Zauberkünstler)


„Es würde mich freuen, möglichst vielen Kindern ein Lachen auf das Gesicht zu zaubern, denn gerade die Kinder mussten
doch sehr zurückstecken!“

1. Wer sind Sie? In welcher Form sind Sie kulturell tätig?

Mein Name ist Endrik Thier. Ich bin hauptberuflich als Zauberkünstler und Comedian tätig.


2. Was für Projekte, Veranstaltungen, Auftritte hatten Sie im Jahr 2020 eigentlich geplant?

Ich hatte mit fast 150 geplanten Veranstaltungen eigentlich für 2020 einen vollen Terminkalender mit unterschiedlichsten Auftritten meiner Zaubershow bei Sommer- und Stadtfesten, Firmenjubiläen, Weihnachtsfeiern etc. Auch für mein spezielles Kinderprogramm war ich in vielen Schulen, Vereinen sowie für unterschiedliche öffentliche Veranstaltungen gebucht.


3. Was machen Sie stattdessen? Haben Sie neue Wege durch die Corona-Pandemie eingeschlagen? Wie erreichen Sie die Menschen jetzt?

Im ersten Lockdown habe ich die Zeit genutzt und ein komplett neues Kinderprogramm erarbeitet. In den Sommermonaten waren zunächst unter Auflagen wieder einige Auftritte möglich. Seit dem zweiten Lockdown sind komplett alle Termine gestrichen. Zwar habe ich für wenige Kunden kurze digitale Einspielungen für einen digitalen Adventskalender gemacht, jedoch bin ich ansonsten nicht mit digitalen Formaten unterwegs. Meine Arbeit mit dem Publikum beruht auf Aktion und Reaktion. Das kann digital nicht 1:1 transportiert werden und ist nicht annähernd das Gleiche wie live auf der Bühne.


4. Was bereitet Ihnen Sorgen?

Am schwierigsten finde ich, dass es nicht klar ist, wann es wieder Licht am Ende des Tunnels gibt. Viele Kulturschaffende und auch viele Menschen sind gerade deshalb auf ganzer Länge frustriert. Für den kulturellen Bereich wird es sicherlich noch lange dauern, bis wieder alles möglich ist und das Publikum dicht an dicht stehen kann.


5. Was macht Ihnen Hoffnung? Welche Chancen sehen Sie vielleicht sogar für die Kultur?

Hoffnung macht mir die Coronaschutzimpfung. Ich hoffe, dass wir hierdurch irgendwann wieder komplett zu einem normalen Leben zurückkehren können. Eine Chance ist sicherlich, dass viele Kulturschaffende die Zeit für neue und kreative Ideen genutzt haben und mit neuen Ideen wieder starten können. So wie ich es zum Beispiel geschafft habe, ein neues Kinderprogramm zu erarbeiten. Eine Chance für die Kultur könnte darin liegen, dass die Menschen mehr Wertschätzung und Bedeutung für kulturelle Angebote haben werden.

6. Corona hinterlässt Spuren bei den Menschen. Was denken Sie: Wird sich Ihr Publikum verändern? Wenn ja, wie?

Es wird einen stufenweisen Wiedereinstieg geben, nicht nur in Bezug auf die Lockerung von Einschränkungen, sondern auch das Publikum wird erst nach und nach wieder Veranstaltungen besuchen wollen. Viele werden mit Mund-Nase-Bedeckung zu Veranstaltungen kommen, das wird sicherlich zunächst gewöhnungsbedürftig. Ich bin mir aber sicher, dass das Publikum positiv gestimmt sein wird, weil es die Angebote nach so langer Zeit als etwas Besonderes erlebt und es wird daher auch sehr dankbar sein.

7. Warum ist Kultur (gerade in Zeiten von Corona) Ihrer Meinung nach wichtig?

Kultur ist für die Seele wichtig, denn man lebt nicht nur von Brot und Wasser allein! Ich glaube aber, dass Kultur trotzdem aktuell für viele bei den täglichen Herausforderungen und Sorgen mit Homeoffice, Homeschooling etc. hintenansteht beziehungsweise von vielen anderen Dingen, die durch die Pandemie zu stemmen sind, überlagert ist. Vieles ist einfach aktuell leider durch die Rahmenbedingungen überhaupt nicht möglich.

8. Wie hat die Pandemie die Kulturszene verändert? Wie wird sich die Kulturszene insgesamt durch die Corona-Pandemie dauerhaft verändern?

Wie sich die Szene konkret verändert, muss abgewartet werden. Ich habe mit vielen Jongleuren, Kinderliedermachern und Zauberern Kontakt und merke, dass viele überlegen, in ihre alten Berufen zurückzukehren oder dies bereits gemacht haben. Der Markt der hauptberuflich tätigen Kulturschaffenden wird sich sicherlich durch die Corona-Pandemie verdünnen.

9. Welche Faktoren spielen in der Krise eine Rolle, damit Kultur weiterhin Beachtung findet? Was wünschen Sie sich für die Zukunft für die Kulturszene?

Gute Rahmenbedingungen für Kulturschaffende sind wichtig, das heißt finanzielle Hilfen und Unterstützung der Arbeit. Die ersten Corona-Hilfen sind bereits gut angekommen. Alle Solo-Selbständigen im Kulturbereich müssen besonders beachtet werden. Es sollte der Öffentlichkeit verdeutlicht werden, dass dies keine kleine Gruppe ist. Ich wünsche mir für die Kulturszene, dass die kulturelle Vielfalt durch die Auswirkungen der Pandemie nicht allzu sehr leiden wird und die Wertschätzung für Kultur steigt.

10. Was machen Sie als erstes, sobald die „Corona-Einschränkungen“ wieder aufgehoben sind?

Da ich ja ein komplett neues Kinderprogramm erarbeitet habe, möchte ich mein Programm möglichst vielen Kindern zeigen. Ich habe schon im vergangenen Sommer gemerkt, als zwischendurch wieder einiges möglich war, wie gerade die Kinder Angebote vermissen und sich freuen und aufgehen, wenn wieder etwas auf einer Bühne passiert. Es würde mich freuen, möglichst vielen Kindern ein Lachen auf das Gesicht zu zaubern, denn gerade die Kinder mussten doch sehr zurückstecken!

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